28. November 2023

Unterwegs: Bildung, neue Lernarchitekturen und (Um-)Bauen für Schulen

Im November haben wir bei JES viel an Projekten gearbeitet, bei denen Bildung eine zentrale Rolle spielt. So entwickeln wir unter anderem Socialtecture-Strategien für die Verzahnung von Schulen und Hochschulen mit Innenstädten und urbanen Strukturen. Was können Universitäten zu gesellschaftlicher Transformation beitragen? Wie lassen sich Schulen so gestalten, dass sie keine Inseln, sondern lebendige Bestandteile ihrer städtischen Umwelt sind? Das sind nur zwei von vielen Fragestellungen, die uns aktuell beschäftigen. Außerdem waren wir für Workshops und Moderationen im Bildungskontext "on the road".

Lernarchitekturen und gute Räume

Beim Netzwerktreffen "Schule in der digitalen Welt" in Gelsenkirchen hat Julia Erdmann einen Impulsvortrag und einen co-kreativen Workshop zu Lernarchitekturen gegeben. Die Teilnehmenden konnten im Sparring mit unserer JES-Gründerin an der Gestaltung eigener Lernumgebungen arbeiten. Das vom Stifterverband und der Heinz Nixdorf Stiftung initiierte Förderprogramm unterstützt Schulen dabei, eigene Medienkonzepte zu entwickeln und umzusetzen. Die Lehrerausbildung erhält Impulse, damit angehende Lehrkräfte die Kompetenzen erwerben, die sie für den Unterricht in der digitalen Welt benötigen. Dazu gehört auch, sinnvolle Lernarchitekturen mitdenken zu können.

Veränderung des Lernens und zukunftsfähiger Schulbau

Zur gleichen Zeit war Indra Musiol bei der SCHULBAU Salon & Messe in Berlin, um an Tag zwei das vielfältige Programm zu moderieren und auf der Hauptbühne Gespräche mit Expertinnen und Experten zu führen, darunter unter anderem Ellen Schindler (De Zwarte Hond, NL), Sampo Forsström (Future Classroom Lab der University of Eastern Finland), Tom Geister (Sauerbruch Hutton, Berlin), Daniel Sautter (Henning Larsen, München), Karin Burger (Team Karin Burger), Andreas Ligner (KVL, Berlin), Susanne Sturm (CKRS, Berlin), Prof. Xaver Egger (sehw, Berlin), Grant Kelly (NAK Architekten, Berlin) und Jost Fohmann (Sächsisches Staatsministerium für Kultus, Dresden).

Thematische Schwerpunkte der SCHULBAU 2023 waren neben der Transformation von Schule und zukunftsfähigen Lernräumen auch der konsequente Umgang mit Nachhaltigkeit, verbunden mit Bauen im Bestand. So stellte Andrea Rausch, Vorständin der Berliner Architektenkammer, Forderungen für eine SchulUMbau-Offensive vor.

Fotos SCHULBAU: Cubus Medien Verlag

Schule im Bestand: Wer hat ein Projekt?

Übrigens: Im Rahmen von SCHULBAU OPEN SOURCE (SOS) sucht die Montag Stiftung Jugend und Gesellschaft ein neues Pilotprojekt. Ziel ist es, leerstehende und ursprünglich nicht für schulische Zwecke geplante Gebäudetypen wie Bürobauten, Fabrikhallen oder Shopping-Center für eine zukunftsweisende Pädagogik zu aktivieren.

Hier ist die Auslobung für alle, die sich dafür interessieren:

16. Oktober 2023

Projekt-News: Ein neues Viertel am Fischmarkt in Altona

Wie kann die traditionelle Fischwirtschaft in Hamburg-Altona gesichert werden und gleichzeitig am Elbufer ein guter Ort für alle Hamburgerinnen und Hamburger entstehen? Daran arbeitet JES Socialtecture mit der Fischmarkt Hamburg-Altona GmbH (FMH), die zur Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) gehört. Ursprünglich war an der Großen Elbstraße zwischen Elbkaihaus und Columbiatwins als Ergebnis eines Wettbewerbs im Jahr 2009 ein Neubau für Büros, Hotel und Eigentumswohnungen vorgesehen. Doch nach über zehn Jahren und einer Pandemie hatte sich die Situation verändert und die Pläne wurden neu betrachtet.

JES Socialtecture begleitet und berät die HHLA seit rund zwei Jahren bei der strategischen Entwicklung des Ortes, in enger Zusammenarbeit mit dem Bauherren-Team, Gerber Architekten und weiteren Partnern.

Das Ziel: Ein lebendiges, offenes Viertel am alten Fischereihafen zu schaffen, mit vielfältigen Nutzungen und öffentlichen Plätzen. Zentraler Baustein des Entwurfs ist ein neuer Platz mit einer Markthalle für die Fischwirtschaft. Zusätzlich entstehen flut­schutz­sichere Wohnhäuser am Elbhang sowie speicherartige Gebäude für gewerbliche Nutzungen. Die insgesamt sieben Häuser verbinden Ottensen mit der Elbe. Anfang Mai fand die öffentliche Plandiskussion im Altonaer Rathaus statt, nun steht die konkrete Planung des Areals an. Parallel erarbeitet JES Socialtecture in Kollaboration  mit der Hamburger Agentur Kingdrips eine Website, über die sich die Entwicklung des Projekts kontinuierlich verfolgen lässt.

Schritt für Schritt kommt also Butter bei die Fische. Wir berichten bald mehr!

Illustration: Kingdrips

4. Oktober 2023

Unterwegs: Nachhaltig wirtschaften mit neuer Rechtsform

Im Berliner Radialsystem findet am 27. Oktober mit der VE:23 der Tag des treuhänderischen Unternehmertums statt. Wir sind mit JES dabei und freuen uns auf viel Austausch zu der Frage, welches Potenzial Verantwortungseigentum hat, um unsere Wirtschaft nachhaltig wertschöpfend zu gestalten. Die Stiftung Verantwortungseigentum erklärt in einem Video die wichtigsten Prinzipien. Die fehlende Rechtsform für gebundenes Vermögen ist derzeit noch eine der wesentliche Hürden für viele Unternehmen, die den neuen Weg beschreiten möchten. Denn das deutsche GmbH-Recht macht den Weg noch aufwändig und kompliziert. Bei der der VE:23 wird es daher auch um die Forderung nach einem neuen "Rechtskleid" gehen.

Als JES Socialtecture interessiert uns besonders, welches Potenzial Verantwortungseigentum zukünftig für die Entwicklung von Quartieren/Vierteln entfalten kann.

Sehen wir uns in Berlin?

Foto: Radialsystem

30. September 2023

Projekt-News: Schule in der Innenstadt als Mehrwert für alle

Was wäre, wenn Bildung im Zentrum unserer Städte mehr Raum hätte? Konkrete Antworten auf diese Frage suchen und finden wir gerade in verschiedenen Projekten.

Ein Beispiel dafür ist die Vision Hamburger Waldorfschulen, im Herzen Hamburgs eine gemeinsame zentrale Studienstufe zu gründen. Hier hat JES Socialtecture verknüpft, was zunächst im Verborgenen lag: die Bedürfnisse der Schulen nach einer inhaltlichen und räumlichen Vernetzung ihrer Oberstufen und der städtische Bedarf, die Innenstadt beständig zu beleben. Der JES-Impuls des Zusammendenkens war die Initialzündung für alles, was bisher folgte. So machten vier Schulen im vergangenen Jahr den Anfang – mit einem von uns gestalteten Workshop in einer leerstehenden Kaufhausetage. Zwei Tage lang entwickelten 40 Menschen – Lehrkräfte, Schüler:innen und Geschäftsführer:innen Konzepte und Ansätze dafür, wie eine Zentrale Studienstufe aussehen könnte. Dabei sahen alle Beteiligten eine große Chance darin, sich mit innerstädtischen Akteuren zu vernetzen, neue Raumformate und innovative Lernkonzepte möglich zu machen – und gleichzeitig die Innenstadt als Ort gesellschaftlichen Lebens zu bereichern.

Eine anschließende Roadshow mit den Ergebnissen durch die Hamburger Waldorfschulen zeigte: Darin steckt richtig viel Potenzial! Es folgte bald der nächste Schritt: Unter der Schirmherrschaft von Hamburgs Innenstadtkoordinatorin Elke Pahl-Weber trafen sich Anfang Oktober 400 Schülerinnen und Schüler von vier Hamburger Waldorfschul-Oberstufen im Jupiter (ehem. Sport-Karstadt direkt am Hauptbahnhof) für eine Projektwoche. Auf dem Programm standen 30 Projekte, unter anderem Theaterspielen, Hafenberufe erkunden, 3D-Fotos machen, Arbeiten an einem Traditionssegler, Musikproduktion, Videodreh, Häkeln, Graffitisprühen, Street Art, Tanz, Kleidungsdesign, Ultimate Frisbee, Präsentationstechniken, Stadterkundungen zu Architektur, Kolonialismus, Naturschutz - und vieles mehr. Nach drei erfüllten Projekttagen ging es für alle Beteiligten zurück an die Schulen, im Gepäck inspirierende Erfahrungen, neugewonnene Bekanntschaften, das beglückende Gefühl erlebter Gemeinschaft – und der Wunsch: Das machen wir bald wieder!

Ein Praxistest für eine große Vision. Mit anderen Worten:

Einfach machen!

4. September 2023

Im Gespräch: Auftakt zu „Urban Identities“ in Frankfurt

Ende September treffen sich in Frankfurt am Main Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Politik, Kultur und Bildung zu einer besonderen Veranstaltung. Das Ziel: Erkenntnisse aus der Gestaltung urbaner Lebensräume zu vermitteln und zu diskutieren. In dem PopUp-Kreativprojekt NEUE KAISER geht es an dem Abend um das Thema "Innenstadt im Wandel". Nach einem Impulsvortrag von Raphael Gielgen, Trendscout Future of Work Life & Learn bei Vitra, werden auf dem Panel Meinungen, Ideen und Erfahrungen ausgetauscht. Es ist das erste Event des Formats "Urban Identities".

Prof. Dr. Marcus Gwechenberger, Stadtrat (SPD)
Dr. Nils Kößler, Parteivorsitzender CDU im Römer
Julia Erdmann, JES Socialtecture
• Jonathan Speier, Urban Tribes

Die Moderation übernimmt Dr. Matthias Alexander, FAZ.

Seit Ende Mai 2023 betreiben die Frankfurter Neue Küche, die Frankfurter Brauunion und die Oper Frankfurt in der alten Commerzbank-Filiale in der Kaiserstraße das Kreativprojekt NEUE KAISER, das Kunst, Kultur und Kulinarik verbindet und Menschen aus unterschiedlichsten Bereichen zusammenbringen soll. Geführt wird das Projekt vom Frankfurter StartUp PEOPLEGOINGPLACES

Foto: NEUE KAISER

15. Juni 2023

„Sichtbar: Frauen in der Architektur“ ist erschienen

Die Fotografin Anke Illing hat aktuell ein Buch mit Portraits von Protagonistinnen veröffentlicht, die in der Architektur tätig sind und die Branche mit ihren Perspektiven prägen. Die Fotos erinnern bewusst an die ikonischen Bilder von berühmten (männlichen) Architekten.

Die portraitierten Frauen erzählen in persönlichen Texten, was ihnen als Person und in ihrem Beruf wichtig ist. Welche Themen prägen Frauen in der Architektur? Was treibt sie an? Was bringen sie in die Welt? Auch unsere JES-Gründerin Julia Erdmann ist Teil der Publikation, die von Studentinnen des Lehrgebietes Editorial Design und Professorin Dominika Hasse der Fakultät Gestaltung der HAWK in Hildesheim entworfen, gestaltet und bis zur Druckreife produziert wurde.

Portraitiert wurden u.a. Laura Fogarasi-Ludloff (Vorstand im BDA Berlin), Anne Lampen (Vorstand im BDA Berlin), Elisabeth Merk (Stadtbaurätin der Landeshauptstadt München), Benita Braun-Feldweg (BDA), Elena Wiezorek (ab 2023 Vize-Direktorin bei der Bundesstiftung Bauakademie), Hille Bekic (Vorstandsmitglied in der Architektenkammer Berlin), Karin Hartmann (Autorin „Schwarzer Rolli, Hornbrille“), Nandita Boger (Frau + SIA Schweiz), Friederike Meyer (Chefredakteurin Baunetz-Meldungen) und Susanne Sturm (BDA). In dem Buch finden sich zudem Texte u.a. von Regula Lüscher (Stadtbausenatorin in Berlin bis 2021 und Schirmfrau des Festivals Women in Architecture), Elke Duda (Leitung des Festivals Women in Architecture) und Meike Weber (Architektin, Kulturmanagerin). 

"Sichtbar: Frauen in der Architektur" ist im Frühjahr 2023 erschienen und enthält insgesamt 60 Schwarzweiß-Portraits sowie Texte zu den Themen Architektur, Städtebau und Gleichstellung.

Fotos: Anke Illing

12. Juni 2023

Projekt-News: Ein Abschluss als Anfang für die Innenstadt

Am Abend des 2. Juni hieß es im Emsland zum vorerst letzten Mal: "Meppen macht Stadt". Im Jugend- und Kulturzentrum JAM stellte JES Socialtecture die Ergebnisse des fast einjährigen Prozesses zur Entwicklung der Innenstadt vor, an dem mehrere hundert Bürgerinnen und Bürger in verschiedenen co-kreativen Formaten und im Zuge einer Online-Beteiligung teilgenommen hatten.

Aus allen Ideen und Anregungen entwickelte das JES-Team ein Dokument mit rund 130 gestalteten Seiten: konkrete Handlungsempfehlungen, Vorschläge für Projekte und konkrete Beispiele aus anderen Städten.

Julia Erdmann und Indra Musiol, die in der Kreisstadt geboren und aufgewachsen ist, diskutierten mit dem Meppener Bürgermeister, Vertreterinnen und Vertretern aus den Bereichen Stadtplanung, Mobilität, Kultur und Wirtschaftsförderung bei der öffentlichen Abendveranstaltung die insgesamt sechs Handlungsfelder Identität, Mobilität, Freiräume, Vielfalt, Kultur und Kreativität sowie Teilhabe und Erlebnis. Erste Projekte sind bereits auf den Weg gebracht. Wir wünschen der Stadt und ihren Menschen viel Erfolg beim weiteren "Stadt machen."

Oder (wie man in Meppen auch sagt): "Na denn man tau!"

10. Mai 2023

Im Gespräch: „Wir haben doch von allem genug“

Auch in diesem Jahr ist JES-Gründerin Julia Erdmann als Impulsrednerin und Panel-Gast viel unterwegs. Besonders treibt sie bei ihren Vor- und Beiträgen die Frage um, warum derzeit so viel über Mangel (an Wohnraum) und so wenig über Lösungen gesprochen wird – abseits von ressourcenintensivem Neubau.

Ihre These: Es ist von allem genug da. Jetzt ist es an der Zeit, das Bestehende klug zu nutzen.

Bei drei Veranstaltungen gab es zu diesem Thema in den letzten Wochen einen intensiven und konstruktiven Austausch:

S.O.U.P. – Urban Future Festival, Frankfurt am Main: "Wir haben genug Räume, vor allem in der Innenstadt. Es gibt viel Leerstand, von Geschäften bis Büros. Es ist an der Zeit, dass wir Menschen ermöglichen, die vorhandenen Flächen anders zu nutzen als jetzt."

Initiative „Großer Frankfurter Bogen“: Symposium zum Thema „Wohnen für alle. Planen – Bauen – Zusammenleben in der Metropolregion“ vom Hessischen Wirtschaftsministerium: "Wir haben genug Wohnraum, warum nutzen wir nicht unseren Bestand anders?"

TECEconnects#05: Über den Bestand hinaus: Erhalten – Umnutzen – Erweitern: "Wir haben genug Bestand. Es gibt überall Potenzial, diesen auch für bisher ungewöhnliche Nutzungen zu aktivieren."

Als JES-Team freuen wir uns über jedes gute Gespräch darüber, wie wir gemeinsam zukunftsorientierte Socialtecture-Lösungen finden können und welche Hebel dafür erforderlich sind. #gesund #nachhaltig #zirkulär #gemeinschaftlich #lebenswert

moin@jes.place

18. April 2023

Projekt-News: Am Grünen Ring geht es in die Beteiligung

Wie lässt sich das soziale Leben in Berliner Großsiedlungen mit einem Informations- und Orientierungssystem für einen neu entstehenden Natur- und Erlebnisraum verknüpfen? JES konzipiert und realisiert für das Bezirksamt Spandau einen Beteiligungsprozess mit mehreren Formaten. So werden unter anderem Postkarten-Befragungen mit mehreren Vor-Ort-Partner:innen in den Siedlungen zu Themen von Umwelt bis Freizeit organisiert und digitale Gespräche mit Expert:innen und Stakeholder:innen geführt.

Ziel der Beteiligung ist, die Perspektiven und Bedarfe der sehr unterschiedlichen Nutzer:innen des zukünftigen "Grünen Rings Spandau" zu verstehen. Darüber hinaus findet eine Mitmach-Werkstatt für interessierte Bürger:innen im Zuge des Tags der Städtebauförderung statt. Die Beteiligungsergebnisse fließen in das Leitsystem ein, das von polyform und minigram als Expertinnen für Marke im Raum geplant und gestaltet wird.

6. Januar 2023

Kreuz + Wort + Rätsel: Unser Warm-Up für das Jahr 2023

Zum Start des neuen Jahres gibt es von JES was zum Tüfteln: 6 Begriffe, 52 Kästchen und eine Lösung. Das Wort mit den 13 Buchstaben, das sich am Ende fast wie von selbst ergibt, ist auch in 2023 wieder unser Fundament, ist für uns Haltung, Methode und Prozess.

Wir freuen uns darauf, in den kommenden 12 Monaten gemeinsam mit unserem Team und unseren Partner:innen durch viele Projekten noch mehr davon in die Welt zu bringen.

So sieht unser JES-Rätsel aus:

Und das ist (natürlich!) die Lösung:


Lösungswort: SOCIALTECTURE

JES Socialtecture

Hammer Deich 26-34
20537 Hamburg
Fon: +49 40 46 00 60 66
Mail: moin@jes.place

 

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